Weinbau in Ungarn

Die Weinbauregionen in Ungarn:
1 Sopron (Soproni borvidék)
2 Nagy-Somló (Nagy-Somlói borvidék)
3 Zala (Zalai borvidék)
4 Balatonfelvidék (Balatonfelvidéki borvidék)
5 Badacsony (Badacsonyi borvidék)
6 Balatonfüred-Csopak (Balatonfüred-Csopaki borvidék)
7 Balatonboglár (Balatonboglári borvidék)
8 Pannonhalma (Pannonhalmai borvidék)
9 Mór (Móri borvidék)
10 Etyek-Buda (Etyek-Budai borvidék)
11 Ászár-Neszmély (Ászár-Neszmélyi borvidék)
12 Tolna (Tolnai borvidék)
13 Szekszárd (Szekszárdi borvidék)
14 Pécs (Pécsi borvidék (Mecsekalja))
15 Villány (Villányi borvidék)
16 Hajós-Baja (Hajós-Bajai borvidék)
17 Kunság (Kunsági borvidék)
18 Csongrád (Csongrádi borvidék)
19 Mátra (Mátrai borvidék)
20 Eger (Egri borvidék)
21 Bükk (Bükki borvidék)
22 Tokaj-Hegyalja (Tokaj-Hegyaljai borvidék)

Der Weinbau in Ungarn wird bereits seit der Antike betrieben, als große Teile des später von Magyaren besiedelten Ungarns (z. B. im bereits von den Römern gegründeten Szombathely) Bestandteil des römischen Reiches waren. Im Mittelalter waren Weine aus Ödenburg (Sopron) und Eger bekannt und beliebt.

Auch unter der türkischen Besatzung, als der Ostteil Ungarns türkisch war, wurde dort weiter Weinbau betrieben, da der Sultan von Konstantinopel diese Einnahmequelle nicht verlieren wollte.

Während der kommunistischen Herrschaft litt der ungarische Weinbau, da weniger auf Qualität geachtet, als vielmehr große Mengen – vor allem für die UdSSR – produziert wurden. Individueller Weinbau einzelner Winzer zu kommerziellen Zwecken war stark eingeschränkt. Die staatlichen Weingüter dominierten das Angebot. Dennoch gelang es auch in dieser Zeit einige große Weine wie den Tokajer zu keltern.

Weine aus Ungarn bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Bereits für wenig Geld sind anständige Rotweine erhältlich, die einen Vergleich mit Massenbordeaux nicht scheuen müssen. Einfache Qualitätsweine werden sogar für deutlich weniger gehandelt.

Seit 1990 hat der ungarische Weinbau erneut Vielfalt und hohe Qualität entwickelt. Es gibt mittlerweile wieder eine hohe Anzahl von Privatkellereien jeder Art und Größe, viele sind auch überregional und international bekannt. Neben klassischen ungarischen Rebsorten werden auch für Ungarn bisher atypische zur Weinherstellung verwendet. Vielfach wird noch traditionell gearbeitet (z. B. Rotwein Maischegärung im offenen Betonbehälter).

Obwohl Ungarn viel Weißwein produziert, haben sich in vielen Regionen Weingüter etabliert, die gehaltvolle rote Weine sowohl in gehobener als auch in Spitzenqualität mit bis zu 14,5 Volumenprozent produzieren. Inzwischen hat der Weinbau auch eine hohe Bedeutung für den Tourismus, vor allem entlang der Weinstraße Villány-Siklós mit ihren renommierten Spitzenweingütern.[1] Angesichts der hohen erzielbaren Preise für Villány-Weine werden hier inzwischen von einigen Winzern auch ökologische Anbaumethoden eingesetzt.[2]

In Ungarn selbst wird in allen Gesellschaftsschichten viel Wein getrunken.

Die besten Jahrgänge der letzten Jahre waren 2000 und 2003, aber auch 2006 und 2007 haben ausgezeichnete Weine hervorgebracht.

  1. Jürgen Zichnowitz: Ungarn: Stierblut war gestern. In: Spiegel Online. 18. September 2006, abgerufen am 9. Juni 2018.
  2. TILL EHRLICH: Rot. In: taz.de. 26. Juli 2008, abgerufen am 7. März 2024.

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